Mann im Bett drückt ein Kissen an seinem Kopf

Schlafstörungen - was kann man dagegen tun?

So ziemlich jeder hat es schon erlebt: Man kann abends nicht einschlafen oder wacht mitten in der Nacht auf und findet einfach nicht wieder zur Ruhe. Erholsamer Schlaf? Fehlanzeige! Kommt das immer wieder vor und über längere Zeit hinweg, spricht man von einer Schlafstörung.

Die Folgen können sich in Form von Leistungseinbrüchen, Konzentrationsschwierigkeiten oder psychischen Problemen auch auf den Alltag auswirken. 

Schlafstörungen, was können die Ursachen sein?

Die Ursachen für Schlafstörungen können ganz unterschiedlicher Natur sein. Manchmal sind es nur Kleinigkeiten, die sich leicht beheben lassen: beispielsweise eine falsche Matratze oder ein zu warmes Schlafzimmer.

Manchmal steckt aber auch mehr dahinter. So gaben einer Umfrage zufolge knapp 64 Prozent der Menschen mit Schlafstörungen an, dass entweder besonderer Stress und Belastung (39,7%) oder Grübeln, Sorgen und Ängste (24,2%) hinter ihren Schlafstörungen steckten.1 

Ständiges Grübeln und innere Unruhe kann man eben nicht einfach abstellen. Sie verfolgen einen häufig bis in die Nacht und verhindern einen erholsamen Schlaf.

Das tun auch Schlaf-Wach-Rhythmus-Störungen, wie sie bei Schichtarbeitern häufig vorkommen. Schlecht schlafen kann allerdings auch körperliche Ursachen haben. Darüber hinaus kann auch die Einnahme bestimmter Medikamente dazu führen, dass man nachts nicht zur Ruhe kommt.

Frau im Bett lehnt verzweifelt Kopf in die Hände

Die Ursachen von Schlafstörungen haben viele Gesichter!

Schlafstörungen, welche Krankheit kann dahinter stecken?

Neben Stress und innerer Unruhe können Schlafstörungen auch durch verschiedene Krankheiten ausgelöst werden. Neurologen und Psychiater unterscheiden zwischen:

  • psychiatrischen Erkrankungen: Hierzu zählen besonders Depressionen, aber auch Angststörungen oder aber Demenzerkrankungen.
  • neurologischen Erkrankungen, wie beispielsweise Multiple Sklerose oder Epilepsie.
  • Nächtliche Atmungsstörungen, bei denen Betroffene nachts während des Schlafens Atempausen einlegen. Durch die sogenannte Apnoe kommt es zu einer Abnahme des Sauerstoffgehalts im Blut.

Neben krankheitsbedingten Schlafstörungen hindert übrigens auch Alkohol den Körper daran, erholsam durchzuschlafen.2  Auch die Einnahme bestimmter Medikamente kann den Schlaf beeinflussen.

Welche Lebensmittel können den Schlaf negativ beeinflussen?

Auch Lebensmittel, die wir über den Tag hinweg zu uns nehmen, können die Qualität unseres Schlafs beeinflussen. Dass uns koffeinhaltige Getränke, wie Kaffee, schwarzer und grüner Tee sowie Energy-Drinks, den Schlaf rauben, ist kein Geheimnis. Laut einem Artikel in der Apotheken-Umschau zählen jedoch auch Fertigprodukte, zuckerhaltige Lebensmittel und stark verarbeitete Kohlenhydrate dazu, die besonders in Weißmehl vorkommen.3 Dagegen wirken sich komplexe Kohlenhydrate, wie sie in Vollkornprodukten vorkommen, positiv auf unseren Schlaf aus – genauso wie Gemüse, Obst und Nüsse.3

Können Schlafstörungen von der Schilddrüse kommen?

Schlafstörungen können auch im Zusammenhang mit einer Schilddrüsenüberfunktion auftreten, denn nicht selten hängen diese mit der Überproduktion von Schilddrüsenhormonen zusammen.4 Ebenso kann eine Schilddrüsenüberfunktion mit Nervosität und Stimmungsschwankungen einhergehen.4  Daher ist es wichtig, bei psychischen Problemen und bei Schlafstörungen organische Ursachen auszuschließen.

Guter Schlaf, warum er so wichtig ist?

Unser Körper braucht die nächtliche Ruhepause, um sich zu regenerieren und leistungsfähig zu bleiben: So optimiert unser Organismus, während wir schlafen beispielsweise wichtige Stoffwechselprozesse. Herzschlag und Atmung werden dabei langsamer und unsere Muskeln entspannen sich.

Bleibt diese Phase der Erholung aus – sei es aufgrund von Stress, einer Erkrankung oder einer anderen Ursache – spürt man die Konsequenzen häufig bereits am nächsten Tag. Betroffene fühlen sich schlapp und können sich schlechter konzentrieren.

Auch für die mentale Gesundheit ist guter Schlaf unverzichtbar. So sind Menschen, deren Schlaf gestört ist, beispielsweise häufig gereizter. Sowohl in psychischer als auch in körperlicher Hinsicht gilt: Je länger Schlafstörungen andauern, desto schlimmer können Symptome werden.

Schlafstörungen, welche Arten gibt es?

Probleme beim Durschlafen oder Schwierigkeiten beim Einschlafen? Schlafstörungen können sich auf unterschiedliche Arten äußern. Gemeinsam haben alle Ausprägungen, dass sie auf Dauer aufs Gemüt schlagen und den Alltag negativ beeinflussen können. Um etwas gegen schlechten Schlaf zu tun, hilft es herauszufinden, unter welcher Art von Schlafstörung man leidet. Mögliche Formen sind: Einschlafprobleme, Durchschlafstörung oder sehr frühes Aufwachen.

Mann schaut nachts ins Handy

Erfahren Sie hier mehr über die Arten verschiedener Schlafstörungen und mit welchen Symptomen sie einhergehen.

Schlafstörung, bin ich davon betroffen?

Dass wir nicht sofort einschlafen, wenn wir uns ins Bett legen, ist ganz normal. Tatsächlich können bis zu 20 Minuten vergehen, bis man wegdämmert. Auch dass man ab und an vor dem Einschlafen noch länger wachliegt oder nachts wach wird und kein Auge mehr zubekommt, ist kein Grund zur Sorge.

Werden Probleme beim Einschlafen jedoch die Regel oder wacht man häufig nachts auf und findet nicht wieder in den Schlaf, sollte eine Ärztin oder ein Arzt zurate gezogen werden. Nach einer Untersuchung kann dann entschieden werden, ob eine Behandlung der Störung notwendig ist.

Leeres Bett

Leiden Sie unter Schlafstörungen? Hilfe bei der Einschätzung der eigenen Schlafqualität liefert ein kurzer Selbsttest.

Unruhebedingte Schlafstörungen behandeln: Was hilft?

Um zurück zu erholsamem Schlaf zu finden, ist es zunächst wichtig, die Ursachen der Störung abzuklären. Damit mögliche körperliche Erkrankungen ausgeschlossen werden können, sollten entsprechende Untersuchungen durch eine Ärztin oder einen Arzt vorgenommen werden.

Bei der Ursachenfindung kann es außerdem helfen, ein Schlaftagebuch zu führen. In diesem notiert man beispielsweise, wie man sich vor dem Zubettgehen oder nach dem Aufstehen fühlt. Auch ob man Medikamente, Alkohol oder Koffein konsumiert hat, kann dort festgehalten werden. Ein solches Tagebuch kann die Behandlung einer Schlafstörung erleichtern.

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Gute Schlafhygiene, gute Nacht

Kleine Veränderungen im Ablauf können eine große Auswirkung darauf haben, wie gut man schläft. Das Stichwort dabei lautet: gute Schlafhygiene. Konkret bedeutet das, die richtigen Voraussetzungen für erholsamen Schlaf zu schaffen und so Schlafstörungen zu behandeln. Dabei geht es nicht allein um die Gestaltung der Schlafumgebung, sondern auch um die körperliche und geistige Verfassung vor dem Zubettgehen.

Eine Frau, die ihre Schlafstörungen durch eine gute Schlafhygiene überwunden hat.
Um Schlafstörungen zu vermeiden, müssen sich Betroffene die richtige Schlafumgebung schaffen.

Was tun, wenn nachts die Gedanken kreisen?

Wenn nachts das Gedankenkarussell rotiert , rückt erholsamer Schlaf für die Betroffenen in weite Ferne. Daher gibt es einige Tipps, die Sie vor dem Schlafengehen beherzigen können und zu denen auch von der Psychologin Kathrin Hoffmann geraten wird5:

  • Betroffene sollen sich vor dem Schlafengehen Zeit nehmen, um über die Geschehnisse des zurückliegenden Tages nachzudenken und diese Gedanken z. B. in einem Tagebuch festhalten.
  • Personen, bei denen nachts die Gedanken kreisen, sollten erst dann ins Bett gehen, wenn sie wirklich müde sind.
  • Achtsamkeitsübungen wie der sogenannte „Bodyscan“ helfen bei der Entspannung. Beim Bodyscan lenkt man die Aufmerksamkeit gezielt auf seine einzelnen Körperteile und nimmt die Gefühle wahr, ohne sie zu deuten.

Grundsätzlich ist zu empfehlen, sich mental bewusst auf die Nacht einzustimmen. Dabei ist es wichtig, was man tut - Stichwort Einschlafritual – aber auch, was man nicht tut. So ist es ratsam, jegliche Bildschirme kurz vor dem Schlafengehen zu meiden und im Schlafzimmer am besten ganz darauf zu verzichten. Mindestens aber sollten Sie Ihr Handy lautlos schalten.

So sieht die richtige Schlafumgebung aus:

Um Schlafstörungen vorzubeugen, können Sie bereits vor dem Zubettgehen einige Vorkehrungen treffen. So sieht die richtige Schlafumgebung aus:

  • Raumtemperatur zwischen 16 und 18 Grad Celsius
  • Ergonomische, bequeme Matratze
  • Gutes Kopfkissen
  • Lüften Sie vor dem Schlafengehen einmal durch

So bringen Sie Ihren Körper zur Ruhe:

Neben der richtigen Schlafumgebung können Sie ebenfalls Ihren Körper auf die nächtliche Ruhephase vorbereiten, indem Sie diese Tipps beherzigen:

  • Verzichten Sie am Nachmittag / abends auf koffeinhaltige Getränke
  • Meiden Sie am Abend schwere Mahlzeiten
  • Treiben Sie Sport, aber nicht kurz vor dem Schlafengehen
     

Weitere wertvolle Tipps, wie Sie besser schlafen können, finden Sie hier.